Statement zum Thema "Intendanz neue Bühne"
Am 26. Juni 2025, 18:15 Uhr haben der Landkreis OSL und die Stadt Senftenberg per E-Mail eine identische Presseanfrage vom Deutschlandfunk mit dem Betreff „EILT/Deutschlandfunk/Nicht-Vertragsverlängerung des Intendanten Daniel Ris“ erhalten.
Die Anfrage wurde in einer gemeinsamen Antwort der beiden Mitglieder des Zweckverbandes nB am Freitag, 27.06.2025, 15:05 Uhr, beantwortet.
Mit der folgenden Veröffentlichung der vollständigen Anfrage und Antworten legen der Landkreis OSL und die Stadt Senftenberg ihr Statement an den Deutschlandfunk transparent offen.
Die Antworten können und dürfen für weitere Berichterstattungen verwendet werden. Personenbezogene Kontaktdaten wurden aus den Signaturen der E-Mails entfernt. Für Presseanfragen oder Rückfragen wenden sich die Vertreter und Vertreterinnen der Medien an die Pressestelle des Landkreises OSL (Pressestelle@osl-online.de | 03573 870-1003) oder die Pressestelle der Stadt Senftenberg (Pressestelle@senftenberg.de | 03573 701-110).
Am 01.07.2025 haben der Landkreis und die Stadt Senftenberg zudem mit einer weiteren Mail an den Deutschlandfunk kommuniziert:
„Es wird erneut und ausdrücklich klargestellt: Für eine etwaige Entscheidung hinsichtlich einer Vertragsangelegenheit zur Intendanz sowie des Verbandsvorstehers der Verbandsversammlung ZV nB sind ausschließlich maßgebliche sachliche Aspekte maßgebend. Es liegen keinerlei persönliche oder gar private Beweggründe zugrunde, die sich auf Eigenschaften des Intendanten oder dessen gesellschaftliches Engagement beziehen. Kritik bezog und bezieht sich zudem nicht auf die künstlerische Arbeit. Wie angekündigt, wird zum Thema informiert, sofern ein Beschluss gefasst wurde.“
E-Mail-Verlauf zur gemeinsamen Presseantwort des Landkreises OSL und der Stadt Senftenberg in Reaktion auf die Presseanfrage des Deutschlandfunks
E-Mail: Presseantwort des Stadt Senftenberg und des Landkreises OSL
Von: Pressestelle <Pressestelle@senftenberg.de>
Gesendet: Freitag, 27. Juni 2025 15:05
An: @deutschlandradio.de
Betreff: AW: EILT/Deutschlandfunk/Nicht-Vertragsverlängerung des Intendanten Daniel Ris
Sehr geehrte/r xxx,
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an der neuen Bühne Senftenberg.
Die nachfolgende Antwort ergeht im Namen des Landkreises OSL und der Stadt Senftenberg.
Die vertragliche Bindung zwischen Herrn Ris und dem Zweckverband nB ist ein privatrechtlicher Anstellungsvertrag, der nicht veröffentlicht werden darf. Als Träger des Theaters ist der Zweckverband an rechtliche Vorgaben im Hinblick auf Beschlussfassungen gebunden. Laufende Abstimmungen, insbesondere zu personellen Entwicklungen, werden vertraulich behandelt. Da aktuell keine Beschlussfassung erfolgt ist, kann zum aktuellen Zeitpunkt keine öffentliche Information erfolgen. Wir erbitten hierfür Verständnis. Versichert werden kann jedoch, dass über wesentliche Entwicklungen und relevante Angelegenheiten mit angemessenem Vorlauf informiert wird.
Der These eines „Interviewverbots“ wird an dieser Stelle dennoch klar widersprochen: Der Intendant ist in seiner Kommunikation mit der Öffentlichkeit und den Medien nicht eingeschränkt. Soweit uns bekannt ist, steht er in sehr gutem Kontakt mit Medienvertretern. Die von ihm getätigten Äußerungen hat er zu vertreten.
Um falschen Gerüchten entgegenzutreten, möchten wir ebenso auf die Möglichkeit eingehen, sich zu gesellschaftlichen oder politischen Problemlagen zu äußern und auch kritisch Stellung zu beziehen. In einer Erklärung aus dem Jahr 2019 stärkten die Kultusminister der Länder den Kultureinrichtungen den Rücken, was Aktivitäten zur Verteidigung verfassungsrechtlicher Grundfreiheiten betrifft. Kultureinrichtungen muss die Möglichkeit gesichert werden, sich zu gesellschaftlichen oder politischen Problemlagen zu äußern und auch kritisch Stellung zu beziehen. Dieser Auffassung schließen wir uns voll und ganz an und haben dies so auch öffentlich vertreten.
Es ist korrekt, dass die Beteiligung des Theaters Senftenberg am Programm „Kein Kunststück: Diversität im Kulturbetrieb fördern“ der Bosch-Stiftung/Anne-Frank-Gedenkstätte kritisch hinterfragt wurde – jedoch keineswegs aufgrund des Ansinnens und der Ausrichtung des Programms, das wir ausdrücklich begrüßen. Die Fragestellung zielte allein auf betriebswirtschaftliche Aspekte ab, die mit der Teilnahme an einem solch umfangreichen, mehrmonatigen Projekt einhergehen und zumindest betrachtet werden sollten. Im Hinblick auf die künstlerische Arbeit wurde und wird dem Intendanten freie Hand gelassen.
Gerne informieren wir Sie zu gegebener Zeit, sofern es neue Entwicklungen gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Öffentlichkeitsarbeit
Stadt Senftenberg
Büro Bürgermeister
Markt 1
01968 Senftenberg/Zły Komorow
Telefon: +49 3573 701-110
Fax: +49 3573 701-107
E-Mail: pressestelle@senftenberg.de
Internet: https://www.senftenberg.de
E-Mail: Presseanfrage des Deutschlandfunks
Von: <@deutschlandradio.de>
Gesendet: Donnerstag, 26. Juni 2025 18:15
An: Landrat <landrat@osl-online.de>
Cc: Pressestelle <Pressestelle@osl-online.de>
Betreff: EILT/Deutschlandfunk/Nicht-Vertragsverlängerung des Intendanten Daniel Ris
Priorität: Hoch
Sehr geehrter Herr Heinze, sehr geehrter Herr Pfeiffer,
ich recherchiere zu den Gründen der Nicht-Verlängerung des Vertrags des Intendanten des Theaters Senftenberg Daniel Ris.
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Was sind die Gründe für die Nichtverlängerung?
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Welche Gründe der Nichtverlängerung haben Sie dem Intendanten genannt?
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Wann haben Sie die Entscheidung getroffen, den Vertrag nicht zu verlängern?
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Wer war an der Entscheidung beteiligt?
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Gab es eine Debatte vor der Entscheidung, wenn ja, wie sah sie aus? Wenn nein, warum nicht?
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Was fehlt Ihnen an der Führung des Theaters durch den Intendanten Daniel Ris?
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Was muss ein neu zu besetzender Intendant besser machen als Daniel Ris, der eine Rekordauslastung erreicht hat?
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Es heißt, dass der Intendant keine Interviews führen darf, da ihm sonst eine fristlose Kündigung droht. Warum?
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Warum kritisieren sie, das sich Intendant Ris mit dem Theater Senftenberg am Programm „Kein Kunststück, Diversität im Kulturbetrieb fördern“ der Bosch-Stiftung/Anne-Frank Gedenkstätte beteiligt hatte.
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Wer soll Ihrer Meinung das Theater führen, sind Sie mit Personen im Gespräch? Wenn ja, mit wem?
Ich möchte Sie bitten, die Fragen mir bis Freitag, den 27. Juni, 12 Uhr zu beantworten.
Mit den besten Grüßen,
xxx
Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk Nova
c/o Rundfunk Berlin-Brandenburg
Marlene-Dietrich-Allee 20
14482 Potsdam
Leiterin und Pressesprecherin
Markt 1
01968 Senftenberg
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